Unsere Atmung steht im Dienst der Energieversorgung des Körpers. Sie stellt den Sauerstoff zur Verfügung, den wir benötigen, um die mit der Nahrung aufgenommenen Stoffe (Glucose) zu verbrennen. Bei diesem Verbrennungsvorgang wird Energie frei, die der Körper für alle Lebensprozesse einsetzen kann.
Äussere Atmung
Mit jedem Atemzug nehmen wir ungefähr einen halben Liter sauerstoffreiche Luft auf. Nachdem die Luft in den Nasengängen vorgewärmt, gereinigt und angefeuchtet wurde, gelangt sie durch die Luftröhre in die zwei Lungenflügel. Durch die immer feiner verästelten Bronchien und Bronchiolen der Lunge wird die Luft in die Lungenbläschen geleitet, wo ein Gasaustausch stattfindet. Die Lungenbläschen werden netzartig von kleinen Blutgefässen, den Kapillaren, umhüllt. Diese transportieren das aus dem Blutkreislauf zurückkehrende «verbrauchte», CO2-reiche und sauerstoffarme Blut zu den Lungenbläschen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird und dafür das Abbauprodukt Kohlendioxyd (CO2) abgibt. Mit der Ausatemluft wird das CO2 dann wieder abgeatmet. Im Blut wird der Sauerstoff an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden und mit dem Blutkreislauf in jede Zelle transportiert. Bis zu diesem Punkt des Atmungsvorganges sprechen wir von äusserer Atmung.
Innere Atmung
Die innere Atmung wird auch Zellatmung genannt und bezeichnet einen in den Zellen stattfindenden biologischen Verbrennungsprozess, durch den Energie für alle Lebensvorgänge des Körpers gewonnen und bereitgestellt wird. Die innere Atmung findet in kleinen «Organellen» innerhalb der Zelle statt, die Mitochondrien genannt werden. Mit Hilfe des Sauerstoffs wird die mit der Nahrung gewonnene Glucose (Zucker) im Verlauf einer komplexen chemischen Verbrennungsreaktion zu CO2 und Wasser abgebaut. Hierbei wird chemische Energie frei, die in Form eines Moleküls namens Adenosintriphosphat (ATP) gebunden wird. Die im ATP gebundene Energie steht bei Bedarf nun für alle Lebensprozesse des Körpers zur Verfügung – beispielsweise für die Arbeit unserer Muskeln, für die Verdauung oder die Gehirntätigkeit.